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Giorgio de Chirico

Volos 1888 - Rom 1978


Der italienische Maler und Grafiker Giorgio de Chirico wird am 10.7.1888 in Volos, Griechenland geboren. Er besucht am Polytechnikum in Athen die Malklasse, geht dann mit seinem Bruder – dem später unter dem Pseudonym Alberto Savinio bekannt gewordenen Komponisten, Maler und Schriftsteller – nach München, wo er 1906-09 an der Akademie der Bildenden Künste studiert. In München sieht er erstmals die Malerei von Arnold Böcklin, Max Klinger und Alfred Kubin, die in stark beeindruckt und durch die er wichtige Anregungen erhält. Daneben beschäftigt sich Giorgio de Chirico mit Musik sowie den philosophischen Schriften von Arthur Schopenhauer und besonders Friedrich Nietzsche.
1909 geht Giorgio de Chirico nach Italien, er wohnt in Mailand, besucht Turin, Florenz und andere Städte. 1911-15 ist de Chirico in Paris. Er nimmt an den Ausstellungen des Salon d’Automne und des Salon des Indépendants teil. Thematisch und atmosphärisch sind seine Bilder durch die Lektüre Friedrich Nietzsches mit bedingt. Wirklichkeit und Traumwelt vermengen sich, er malt phantastische Idealarchitekturen und streng perspektivisch aufgebaute Stadtansichten und Landschaften, in denen wie verloren einzelne Statuen und die Manichini – gesichtslose Gliederpuppen - stehen. Der Künstler legt dabei immer besonderen Wert auf die malerische Qualität seiner Bilder. 1912 entstehen die ersten Bilder der "Piazze d’Italia". Guillaume Apollinaire schreibt in einer Kritik anlässlich einer Salon-Ausstellung von den "metaphysischen Landschaften" Giorgio de Chiricos.
1917 lernt Giorgio de Chirico als Soldat im Militärhospital in Ferrara den Maler Carlo Carrà kennen, der sich ihm anschließt. Nach dem Krieg formulieren sie die theoretischen Grundsätze der "Pittura Metafisica", die de Chirico in Artikeln für die Zeitschrift "Valori Plastici" veröffentlicht.
1925 geht Giorgio de Chirico erneut nach Paris. Er ist befreundet mit den surrealistischen Malern Max Ernst, René Magritte, Yves Tanguy und Salvador Dalí. Die Surrealisten schätzen seine Malerei ebenso wie die Maler der Neuen Sachlichkeit und des Magischen Realismus.
Ab 1929 entwirft Giorgio de Chirico auch Bühnendekorationen und Kostüme etwa für Sergej Diaghilews "Ballets Russes". 1929 schreibt er den autobiografischen Roman "Hebdomeros, Le peintre et son génie chez l'ecrivain". In den 1930er Jahren entstehen mehrere Lithografiefolgen, so illustriert er 1930 die "Calligrammes" von Apollinaire, 1934 entstehen die Lithografien für Jean Cocteaus "Mythologie". Ab 1937 malt er an der Bildserie der "Bagni Misteriosi".
1935-37 hält sich de Chirico in den USA auf, kehrt dann nach Italien zurück und lässt sich 1945 endgültig in Rom nieder.
Ab Ende der 1930er Jahre werden Giorgio de Chiricos Bildfindungen konventioneller. Zudem wiederholt er einige seiner früheren metaphysischen Werke, die er teilweise rückdatiert.
Giorgio de Chirico stirbt am 20.11.1978 in Rom.


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